Wrack Jura

Die Jura

Der Raddampfer kollidierte im dichten Nebel mit dem Dampfboot „Stadt Zürich“ und sank am 12. Februar 1864. Durch die Kollision entstand auf der Steuerbordseite hinter dem Bugspriet ein drei Meter langes Leck in der Bordwand. Innerhalb weniger Minuten sank die Jura und liegt heute ohne Schräglage auf flachem Sandgrund in völliger Dunkelheit in ca. 38m Tiefe. Das Wrack befand sich in relativ tadellosem Zustand. Leider ist mittlerweile der Kamin abgebrochen, und viele Teile wurden durch Taucher und Ankermanöver beschädigt, bzw. entwendet.

Man kann trotzdem noch sehr viele Einzelheiten des Raddampfers erkennen.

Die Bedingungen beim Tauchen an der Jura, sollte man sehr ernst nehmen.

Kurz das wichtigste ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Es ist eigentlich immer kalt. (ca. 4C°)
  • Der Dampfer liegt auf 38m, die Nullzeit kann sich jeder selbst aus der Tabelle raussuchen. Am besten taucht man das mit Nitrox (Bestmix).
  • Ab 20m wird?s eigentlich immer Dunkel (Lampe) nur im Winter kann die Sicht eventuell noch besser werden.
  • Der Abstieg erfolgt an der Ankerleine, und wen man Glück hat liegt sie nahe am Schiff, ansonsten Reel setzen um dann beim Aufstieg auch wieder an die Ankerleine zu finden. Sonst müsst Ihr den Sicherheitsstop oder eben was ihr an Deco noch auf dem Tacho habt, im Freiwasser austragen.
  • Zur Ausrüstung gehören unbedingt geeignete Lampe(n) zwei getrennt absperrbare-, kaltwassertaugliche Automaten, sowie ein vernünftiger Kälteschutz (Trocki).

Ich empfehle die Jura nur nach vorhergehender Bodenseeerfahrung zu tauchen. Es ist psychisch immer etwas anders wenn man an einem dünnen Seil ins Dunkle absteigt.

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Nachfolgende Regeln sollten Grundsätzlich eingehalten werden:

  • Kein Ankern im Umfeld (100 m) des Wracks, kein Ankerschleppen um das Wrack zu orten. Anker bedrohen das Wrack besonders dadurch, dass sie sich leicht verhaken können.
  • Empfehlung der Verwendung eines Reels (Seilrolle) vom Grundgewicht zum Wrack.
  • Keine Schulung und keine Experimente beim Tauchgang. Der Tauchgang ist anspruchsvoll genug, besonders wenn Denkmalschutz und Tauchsicherheit gewährleistet werden sollen.
  • Kein Betauchen der Innenräume. Ausatemluft sammelt sich an der Decke und zerstört die Konservierung und ist ein zusätzliches Sicherheitsrisiko.
  • Kein Mitnehmen oder gar Abmontieren von Teilen vom Wrack.